CARABINIERI BOMPIETRO
Carabinieri von Bompietro: Falschbeurkundung, Lügen und die Folgen für ihre Glaubwürdigkeit
Wie zwei Beamte durch Falschbeurkundung und Lügen das Vertrauen in die Justiz gefährden – und warum ein unbedeutend erscheinender Vorfall eine große Gefahr für die Rechtsstaatlichkeit darstellt
Ein unausgefüllte Benachrichtigung: Der Anfang einer überraschenden Entdeckung
Am 06.02.2024 stehen Cararbiniere Francesco Gargiulo und Appuntato Sandro Gerarci vor Evarellas Türe, um die Benachrichtigung über den Abschluss der Voruntersuchungen in der Strafsache 4195/23 (Überfall/Verleumdung) zu überbringen.
Da die Carabinieri das Dokument nicht ausgefüllt haben und Evarella nicht sechs Minuten (16:46 - 16:53 Uhr) daneben stehen und zuschauen wollte, entschloss sie sich, solange im Haus zu warten. Car. Gargiulo sagte, er würde nochmal klingeln, sobald er fertig sei.
Als Evarella die Türe das zweite Mal öffnete, drückte Car. Gargiulo ihr das Dokument mit den Worten "Ecco qua" in die Hand, fügte "Ok, grazie" hinzu und wollte sich schnell davon machen.
Doch Evarella schaute sich das Dokument etwas genauer an.
"Un momento fa" – Eine Behauptung auf wackeligen Beinen
Car. Garguilo sagte sofort: "Abbiamo scritto che si ritira copia ma si rifiuta di firmare".
Interessant, warum ist genau das das Erste was er erklären muss...?
Evarella war überaus erstaunt. Sie zeigte mit dem Finger auf sich selbst und sagte verwundert: "Mi rifiuto di firmare?"
Car. Gargiulo: "Cosi ha detto Lei."
Evarella amüsiert: "Io l'ho detto... Io ho detto che non voglio firmare...?"
Car. Gargiulo: "La facciamo di nouvo se voule" (wir machen nochmal eine neue Version, wenn Sie wollen)
Interessant: Warum bietet er so schnell und so bereitwillig an, nochmal ein lästiges Dokument sechs Minuten lang auszufüllen, wenn Evarella das wirklich gesagt hat, gibt es dafür überhaupt keinen Grund. Man sollte meinen: Gesagt, dokumentiert, Backup vom Kollegen, dann sollte alles gut sein.
Evarella wollte es jetzt genau wissen:
Evarella: "Quando l'ho detto?"
Car. Gargiulo: "Un momento fa." Dann fängt er an zu stammeln: "ha detto fa, che c'è iooooo.... tanto non firma nulla....ha detto..."
Evarella: "Quando l'ho detto?"
App. Gerarci kommt seinem hilflosen Kollegen zu Hilfe und lügt direkt in die Kamera an der Haustüre: "L'ha detto."
Evarella amüsiert sich und schaut in die Kamera als würde sie einem Freund ein Zeichen geben.
Evarella ironisch: "Aaah, veramente l'ho detto..."
Car. Gargiulo: "La facciamo... una altra copia c'è l'abbiamo"
Sie hält das Dokument demonstrativ in seine Richtung, damit er seine Falschbeurkundung direkt vor Augen hat.
Dann sagt sie: "Lei ha scritto che io mi sono rifiuto, ben sapendo che questo non è vero."
Garguilo: "Come non è vero....s'ha detto cosi"
Evarella: "L'ho detto cosi? Quando l'ho detto?"
Garguilo: "Allora signora..."
Evarella: "Quando?"
Garguilo: "Signora..."
Evarella: "Quando?"
Garguilo: "L'ha detto questo che Lei..."
Evarella: "Quando?"
Garguilo: "Allora"
Evarella: "Quando?"
Gargiulo: "Noi qua siamo..."
Evarella: "Quando?"
Gargiulo: "Sto parlando un secondo..."
Logik und Videoaufnahmen beweisen: Carabinieri beurkunden falsch und lügen
Evarella reichts, sie dreht sich um und geht.
Es ist völlig klar, dass niemand ein Dokument unterschreibt, das nicht ausgefüllt ist und wenn es nicht ausgefüllt wäre, wäre es nicht nur legitim, sondern absolut ratsam, die Unterschrift zu verweigern. Niemand ist verpflichtet, Blanko-Unterschriften abzugeben, und dann müsste man die Weigerung auch nicht dokumentieren.
Auch aus den Videoaufnahmen geht hervor, dass es vorher zu keiner Aufforderung gekommen ist und dass das Dokument direkt nach dem zweiten Öffnen der Türe übergeben wurde. Damit ist es also auch hier zu keinem weiteren Gespräch gekommen.
Eine Weigerung ohne vorherige Aufforderung gibt es nicht.
Der fatale Reflex: Wenn die Lüge zum Standard wird
Kriminell wird es, wenn Carabinieri erst falsch beurkunden und wenn sie ertappt werden auch noch falsch behaupten, Zivilisten hätten Dinge gesagt, von denen sie wissen, dass es nicht wahr ist. Die Behauptung, Evarella habe dies gerade eben gesagt ("Un momento fa") war eine Lüge, um den Fehler der Falschbeurkundung zu rechtfertigen. Vor allem kam es direkt aus der Pistole geschossen, so als wäre es sein üblicher Mechanismus auch im Dienst sofort zu lügen.
Falsche Solidarität: Wenn Kollegen sich gegenseitig decken
Richtig kriminell wird es, wenn der Kollege dann die gleiche Lüge erzählt, um seinen Kollegen zu decken. Appuntato Sandro Gerarci hatte überhaupt kein Problem damit, die Lüge aufzugreifen, obwohl ihn niemand gefragt hat. Auch er ist nicht der Wahrheit und dem Schutz der Bürger verpflichtet, sondern dem Schutz seines unprofessionellen oder kriminellen(?) Kollegen, der
- an diesem Tag falsch beurkundet hat,
- am 10.11.2023 bei einer simplen Fahrzeugdurchsuchung mit dem Commandate Maresciallo Marcello Migliozzi offensichtliche, entlastende Beweise im selben Strafprozess 4195/23 angeblich nicht gefunden und gesichert hat und wichtige Indizien unterschlagen hat, um den Verdacht gegen Christoph und Evarella glaubhaft zu erhärten, und
- am 27.10.2023 gemeinsam mit dem Commandate Maresciallo Marcello Migliozzi drei falsche Strafzettel mit einer Gesamtstrafe von über 1000 Euro ausgestellt hat.
In allen drei Fällen war Carabiniere Francesco Gargiulo beteiligt.
Appuntato Gerarci hätte auch einfach in seiner Statistenrolle bleiben und nichts sagen können, hat sich aber entschieden, seine Prioritäten öffentlich zu dokumentieren.
Vertrauensposition der Carabinieri: Eine Pflicht zur absoluten Integrität und Unparteilichkeit
Dieser Vorfall ist besonders vor dem Hintergrund dramatisch, dass die Aussagen von Carabinieri vor Gericht ein höheres Gewicht haben als die von Zivilisten. Diese Vertrauensposition basiert auf der Annahme ihrer Integrität und Unparteilichkeit. Das bedeutet, dass ihre Berichte und Zeugenaussagen maßgeblich die Glaubwürdigkeit und den Ausgang von Gerichtsverfahren beeinflussen.
Ein gefährliches Muster: Was solche Lügen für die Justiz bedeuten
Wenn jedoch Beamte wie Carabinieri falsche Aussagen machen oder ihre Stellung missbrauchen, gefährden sie nicht nur individuelle Rechte, sondern untergraben auch das öffentliche Vertrauen in die Institutionen und die Rechtstaatlichkeit. Diese Vertrauensstellung verlangt absolute Ehrlichkeit und Respekt vor der Verantwortung, die mit ihrem Amt einhergeht.
Das ist das Problem!
Dieser Fall mag für Evarella keine negativen Folgen haben, da die Videoaufzeichnungen und die Logik ihre Position klar belegen. Doch dieses Beispiel veranschaulicht sehr gut, dass es sich hier um einen reflexartigen Mechanismus handelt, der bei vielen Carabinieri allgemein abläuft und deswegen auch dann in Erscheinung tritt, wenn es sich um einen Fehler handelt, der anderen wirklich schaden kann. Nicht jeder hat immer eine Kamera zur Verfügung oder kann die Behauptungen von Beamten durch schlüssige Argumentation widerlegen. Ohne diese Mittel sind Bürger der Unprofessionalität und Untreue von Carabinieri mit all ihren Konsequenzen ausgeliefert. Leider kommt das, wie dieser Blog detailliert darlegt, häufiger vor, als man es zu träumen vermag.
Und wenn man sieht, wie leicht den Carabinieri eine Falschbeurkundung unterläuft, wie schnell sie lügen und wie bereitwillig sie sich gegenseitig decken....
Gegen die beiden Carabinieri wurde Strafanzeige gestellt.